Bildrechte: akademie-rs Die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Hohenheim nimmt seit Jahrzehnten eine Vorreiterrolle im christlich-islamischen Dialog ein. Diesen fördert sie auch durch eine jährlich stattfindende christlich-islamische Studienwoche, an der Studierende und Promovierende der Theologien, aber auch der Religions-, Geschichts-, Politik-, Sozial- und Kulturwissenschaften teilnehmen können.
Ein fester Bestandteil dieser Studienwoche, deren Teilnehmer*innen aus verschiedenen europäischen Ländern kommen, ist ein Essay-Wettbewerb. Jede*r Teilnehmer*in ist angehalten, einen Essay zu einem eigenständig gewählten Thema zu verfassen, die dann von einer Jury bewertet und durch die Goerges-Anawati-Stiftung prämiert werden. Im Geist des Namensgebers Georges Anawati, einem ägyptischen Dominikaner und Wegbereiter der Erklärung „Nostra Aetate“, hat sich die Stiftung zum Ziel gesetzt, den interreligiösen und interkulturellen Dialog, die gegenseitige Achtung und Verständigung von Christ*innen und Muslim*innen zu fördern. Bei dem Essay-Wettbewerb in diesem Jahr konnte der ehemalige RePliR-Doktorand David Rüschenschmidt, nun assoziiertes Mitglied des Kollegs, mit seinem Beitrag „Integration – Dialog – Integrationsdialog? Zeithistorisch akzentuierte Perspektiven auf sozialintegrative Potentiale des christlich-islamischen Dialogs“ den zweiten Platz belegen. Die Preisverleihung der prämierten Essays war eingebettet in das diesjährige „Theologische Forum Christentum – Islam“ der Akademie und fand bereits am 7. März 2020 statt. (Da die Meldung zur Preisverleihung und die Veröffentlichung der Essays auf der Website der Georges-Anawati-Stiftung erst kürzlich erfolgte, verzögerte sich auch die Meldung auf der RePliR-Webseite.) Der Laudator, Pfarrer Holger Nollmann, lobte den Assay als „wertschätzende Erdung der integrationspolitischen Möglichkeiten des christlich-islamischen Dialogs.“ Alle ausgezeichneten Beiträge der letzten Jahre werden auf der Seite der Georges-Anawati-Stiftung veröffentlicht. Text: David Rüschenschmidt Im Rückblick auf die vergangenen RePliR-Semester sticht das Sommersemester 2020 als ein außergewöhnliches hervor.
Eigentlich war geplant gewesen, am 26. und 27. März 2020 mit einer großen Feier gebührend den offiziellen Abschluss unseres Forschungskollegs RePliR (Religiöse Pluralität und ihre Regulierung in der Region) zu begehen. Dazu eingeladen hatten wir unsere Principle Investigators, unsere Praxispartner*innen, weitere Begleiter*innen auf dem Weg unserer Promotionsprojekte und allgemein an unserem Forschungsfeld interessierte Personen. Wie so viele akademische Veranstaltungen in diesem Jahr musste die Abschlusskonferenz aufgrund von Covid-19 zunächst abgesagt werden. Schnell wurde klar, dass auch alle weiteren Zusammenkünfte in persona bis auf Weiteres ausgesetzt oder in die virtuelle Welt verlegt werden mussten. Hatte ich bis dato kaum auf Videokonferenzen zurückgegriffen, sind sie mittlerweile fester Bestandteil meines wissenschaftlichen Austauschs geworden. Auch wenn physische Begegnungen in ihren komplexen Dimensionen nicht virtuell ersetzbar sind, war ich sehr erstaunt, wie gut die Umstellung funktioniert hat. Ergo: Die Arbeit an unseren Projekten konnte weitergehen (sofern natürlich alle gesund sind, Kinder betreut sind, etc.)! Eine beruhigende Erkenntnis, die viele Berufsgruppen nicht teilen können. Für das letzte RePliR-Kolloquium musste demnach auch eine alternative Form gefunden werden. In Absprache mit unseren Betreuenden entschieden wir Promovierenden uns dafür, jeweils einen Text in der Runde zirkulieren zu lassen und innerhalb von einer Woche schriftliches Feedback der Kollegiat*innen darauf zu erhalten. Am Ende dieses asynchronen Prozesses stand dann eine Videokonferenz mit der oder dem Betreuenden oder ein klassisches Telefonat. Durch die häppchenweisen Rückmeldungen war es möglich, in aller Ruhe bilateral Stellung zu nehmen und die Kritik ggf. nach und nach in dem Text zu berücksichtigen. Ein dynamischer Austausch in der Gruppe, durch den die Kreativität in besonderer Weise angeregt wird und wie ich ihn in vorherigen Kolloquiumssitzungen in Münster oder Bochum erlebt und geschätzt habe, konnte aber leider nicht erfolgen. Da die erste Förderphase RePliRs langsam ausläuft und die Verträge der anderen Kollegiat*innen geendet sind, bin ich die einzig verbleibende Doktorandin RePliRs. Ich freue mich, dass die ehemaligen Mitstreiter*innen uns als assoziierte Mitglieder erhalten bleiben und wir uns weiterhin konstruktiv austauschen. Unterstützt durch meine Betreuenden und die Koordination konzentriere ich mich auf meine Dissertation sowie die Abschlusskonferenz, die nachgeholt werden soll. Ich hoffe sehr, dass der Durchführung unserer Abschlusskonferenz am 15.10.2020 in kleinerem Rahmen am CERES in Bochum nichts im Wege stehen wird. Andernfalls bin ich mir aber sicher, dass wir mittlerweile sehr gut für ein digitales Format gerüstet wären. Außerdem hoffe ich zusammen mit den anderen (ehemaligen) Kollegiat*innen RePliRs, dass das Kolleg ab Januar 2021 für eine zweite Förderphase verlängert wird. In Vorfreude auf den Herbst wünsche ich nun aber zunächst einmal allen eine schöne Sommerpause! Text: Martina Loth |
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Hier bloggen nach den RePliR- jetzt auch die RePliV-Doktorand*nnen über Veranstaltungen und Aktivitäten. Archiv
August 2024
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