Ein kurzer Bericht über die erste Klausurtagung Ideen sammeln für das geplante Praxishandbuch, die bisherige Arbeit im Projekt evaluieren und neue Kontakte knüpfen: Darum ging es bei der ersten Klausurtagung des Forschungskollegs „Regionale Regulierung religiöser Pluralität im Vergleich“ (RePliV), die am 23. und 24. Juni 2022 stattfand. Mitglieder aus allen drei Statusgruppen – Promovierende, Betreuende und Praxispartner*innen – trafen sich in der Kolping-Bildungsstätte in Coesfeld. Mit Blick auf die zukünftige Zusammenarbeit brachten die Teilnehmenden ihre Wünsche, Denkanregungen und Verbesserungsvorschläge zum Ausdruck. Dabei legten sie ein besonderes Augenmerk auf das Thema „Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis“ sowie auf den Dialog zwischen Wissenschaft und breiter Öffentlichkeit. Zum Auftakt beider Tage stellte jeweils ein Vertreter der Praxis seine jeweiligen Tätigkeitsfelder ausführlicher dar und diskutierte sie im Hinblick auf die Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis. Johannes Schwill schilderte in einer informativen und zum Nachdenken anregenden Rede die Ideen- und Organisationsgeschichte sowie die diversen Tätigkeitsfelder des Humanistischen Verbandes. Piotr Suder vom Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe (IFAK) in Bochum stellte ausführlich dessen vielfältiges Tätigkeitsfeld vor und diskutierte dabei die Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit mit RePliV.
Die Promovierenden berichteten ihrerseits über den aktuellen Stand ihrer Promotionsprojekte mithilfe einer Posterausstellung. Somit konnten sich die Praxispartner*innen einen genaueren Überblick über die laufenden Forschungen verschaffen und auf dieser Basis mit den einzelnen Promovierenden in einen Austausch treten. Zudem stellten die Promovierenden ihre Beitragsskizzen für das Praxishandbuch vor und diskutierten diese mit den Betreuenden und den Praxispartner*innen. Als eines der bleibenden Ergebnisse des Kollegs soll das Praxishandbuch, ein Sammelband mit dem Arbeitstitel „Über religiöse Vielfalt sprechen“, dazu dienen, in den verschiedenen Forschungs- und Arbeitsfeldern der jeweiligen Dissertationen die Möglichkeiten und Hindernisse des Wissenstransfers und der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Praxis zu reflektieren sowie praktische Vorschläge und Lösungsansätze zu unterbreiten. Auch Praxispartner*innen und Betreuende werden dazu Beiträge liefern. Die Promovierenden hatten vor der Klausurtagung zwei thematische Fokusgruppen gebildet. Die erste Gruppe beschäftigte sich in den einzelnen Beitragsskizzen mit dem Thema der innerreligiösen Pluralität und der Frage, warum die Heterogenität und die innereligiöse Pluralität von religiösen Minderheiten bei der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Praxis in der Regel keine ausreichende Beachtung finden und welche Konsequenzen daraus folgen. Die zweite Fokusgruppe setzte sich mit dem Thema „Wissenstransfer und kollaborative Ethnographie im Spannungsfeld religiöser Vielfalt“ auseinander. Die Mitglieder gingen dabei der übergeordneten Frage nach, wie die Anwesenheit und die direkte, regelmäßige Interaktion zwischen den Forscher*innen und den Akteur*innen im Feld die Prozesse der Wissensgenerierung sowie des Wissenstransfers beeinflussen. Die Tagung wurde – nach einer Vollversammlung der Projektmitglieder – mit einer internen Evaluierung abgeschlossen, in der die drei Statusgruppen zunächst getrennt voneinander über den bisherigen Verlauf des Kollegs, die Arbeitskultur und die mögliche Verbesserung der Qualifizierungsprogramme diskutierten und ihre Wünsche, Anregungen und Vorschläge zur Verbesserung der Zusammenarbeit zum Ausdruck brachten. Es herrschte in der gesamten Zeit eine angenehme Atmosphäre, die von kollegialer Zusammenarbeit, konstruktiver Kritik und fachlichem Austausch gekennzeichnet war. Zwar gab es wegen der Corona-Pandemie einige kurzfristige Absagen, aber auch einige Teilnahmen über Zoom. Die vor Ort Anwesenden hatten über den formellen Rahmen und die geplante Tagesordnung hinaus die Möglichkeit, einander während der Pausen und im Rahmen eines informellen Grillabends persönlich näher kennenzulernen und miteinander in einen intensiveren und tiefergehenden Austausch zu treten. Text: Puyan Mahmudian |
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