Religion in der organisierten Altenpflege
Ambulante Pflegedienste orientieren sich bei der Einsatzplanung an den Gebetszeiten ihrer Patient*innen. Stationäre Pflegeeinrichtungen versorgen ihre Bewohner*innen mit Gottesdiensten und richten Gebetsräume ein. Praktizierende medizinischer und pflegerischer Berufe verfassen Handreichungen zum „korrekten“ Umgang mit Angehörigen verschiedener Religionen. Religion in ihrer vielgestaltigen Form scheint eine Rolle im deutschen Gesundheitssystem zu spielen.
Vor dem Hintergrund demografischer und religiöser Wandlungsprozesse verspricht das Setting der stationären Altenpflege eine besonders aufschlussreiche Perspektive auf den Umgang mit Religion. Das Dissertationsprojekt geht deshalb der Frage nach, wie mit Religion in stationären Einrichtungen der Altenpflege umgegangen wird. Leitend für die Untersuchung, die sich aufgrund bisher fehlender systematischer Untersuchungen überwiegend auf Methoden der empirischen Sozialforschung stützt, sind folgende Fragestellungen:
|
Für die Untersuchung wurde Datenmaterial mittels Interviewdurchführung und teilnehmender Beobachtung in vier Altenpflegeeinrichtungen erhoben, transkribiert und in Anlehnung an Oevermanns Methode der Objektiven Hermeneutik sequenzanalytisch ausgewertet. Eine Gegenüberstellung der Fallrekonstruktionen und eine abschließende Diskussion in Bezug auf bereits vorhandene Forschungsansätze und Theorien sollen dabei helfen, Aussagen über die Rolle von und den Umgang mit Religion in den untersuchten Organisationen treffen zu können.
|
Vorträge
- "Religiöse Pluralität: Herausforderungen, Umgangsformen und Good Practice in stationären Altenpflegeeinrichtungen"; Vernetzungstreffen des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft, Bochum (14. November 2018)
- Posterpräsentation "Vielfalt des Alterns - Vielfalt des Glaubens. Zum Umgang mit religiöser Pluralität in stationären Altenpflegeeinrichtungen"; Gemeinsamer Jahreskongress Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriartrie & Deutsche Gesellschaft für Geriatrie, Köln (7. September 2018)
- "Zum Umgang mit religiöser Pluralität in altenpflegerischen Einrichtungen in NRW"; Tagung "Religion findet Stadt", Mülheim a. d. Ruhr (7. November 2017)
- "Religion in der organisierten Altenpflege"; XXXII. Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Religionswissenschaft, Marburg (14. September 2017)
- Posterpräsentation "Religion - Pflege - Alter"; XXXI. Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Religionswissenschaft, Göttingen (11.-14. September 2013)
- "Religion in der Kultursensiblen Pflege"; Studierendensymposium der Religionswissenschaft, Marburg (10. Mai 2013)
Publikationen
Stentenbach-Petzold, Susanne (2019): Mit Tod und Sterben religionssensibel umgehen, in: Die Schwester Der Pfleger, 58, 2, S. 26-29.
Jeserich, Florian; Kellner, Martin; Schneider-Stengel, Detlef; Wolf, Judith; Stentenbach-Petzold, Susanne (Hgg.): Jahrbuch für interkulturelle Ethik im Gesundheitswesen (www.interkulturelle-ethik.de/aktuelles-heft).
Jeserich, Florian; Kellner, Martin; Schneider-Stengel, Detlef; Wolf, Judith; Stentenbach-Petzold, Susanne (Hgg.): Jahrbuch für interkulturelle Ethik im Gesundheitswesen (www.interkulturelle-ethik.de/aktuelles-heft).