Anna Kira Hippert berichtet aus Kalifornien Über ihre Forschungen zur Scientology-Kirche in Los Angeles berichtet Anna Kira Hippert auf YouTube in ihrem Video-Blog (kurz: Vlog) „Snapshots of Faith“. Alle zwei Wochen gibt es eine neue Episode. Anna Kira Hippert arbeitet seit Anfang Dezember 2023 bis Ende Februar 2024 im Rahmen ihres RePliV-Projekts zum Thema „Die Funktion visueller Medien in der Regulierung des Images neuer religiöser Bewegungen“ in Kalifornien. Warum war es in der Vergangenheit nicht so einfach, neue religiöse Bewegungen zu erforschen? Warum wurde das Thema oft emotional diskutiert? Und wie ist die Situation heute? Über solche Fragen spricht Anna Kira Hippert in der ersten Episode des Blogs mit Martin Radermacher, Religionswissenschaftler und Kaufmännischer Geschäftsführer des Centrums für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) in Bochum. Insbesondere geht es darum, den Begriff „neue religiöse Bewegungen“ religionswissenschaftlich einzuordnen, mit dem auch die Scientology-Kirche bezeichnet wird. Außerdem hinterfragen Hippert und Radermacher den Begriff „Brainwashing“, indem sie erläutern, wer ihn in welchen Zusammenhängen benutzt. Für die Vlogreihe „Snaphots of Faith“ kooperieren das Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) der Ruhr-Universität Bochum und der Religionswissenschaftliche Medien- und Informationsdienst (REMID e. V.). Anna Kira Hipperts Dissertationsprojekt umfasst zwei Fallstudien; neben der Scientology-Kirche widmet sie sich auch Cowboy-Churches. Diese hat sie im vergangenen Jahr in Missouri erforscht und darüber im Vlog „Saddle up, Scholars!“ berichtet, der insgesamt 17 Folgen umfasst. (CERES/arn)
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Buch von RePliR-Absolvent Mathias Schneider online frei zugänglich
Ausgezeichnet wurden die 13 besten Dissertationen des vergangenen Jahres. Kriterien waren nach Angaben der Universität Münster wissenschaftliche Exzellenz, ein hohes Maß an Originalität und ein bedeutsamer Beitrag zur aktuellen Forschung. Das Preisgeld von jeweils 3.500 Euro dient der Förderung von weiteren Forschungsarbeiten an der Universität Münster oder an einer anderen nationalen oder internationalen Hochschule.
Mathias Schneider vertritt zurzeit den Lehrstuhl für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät, außerdem ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Geschäftsstelle des Centrums für Religion und Moderne der Universität Münster. Die an der Evangelisch-Theologischen Fakultät eingereichte Arbeit wurde im Dezember im Theologischen Verlag Zürich veröffentlicht, sie ist kostenlos zugänglich auf der Homepage des Verlags. Damit sind inzwischen acht Dissertationen von RePliR-Absolvent*innen publiziert Erschienen sind außerdem: Martina Loths "Religiöse Identitätsbildung junger Alevit:innen und Sunnit:innen", David Rüschenschmidts "Zwischen Kirchturm und Minarett", Susanne Stentenbach-Petzolds "Religion in der Altenpflege", Anna Wiebke Klies "Zivilgesellschaftliche Performanz von religiösen und säkularen Migrantenselbstorgansiationen", Natalie Powrozniks "Religion in Flüchtlingsunterkünften", Linda E. Hennigs "Lebensführung im Spannungsfeld von Islam und Beruf" sowie Heike Haarhoffs "Nafris, Normen, Nachrichten". (ha) Schneider, Mathias: Buddhistische Interpretationen Jesu. Eine religionshistorische und theologische Studie (Beiträge zu einer Theologie der Religionen 26). Zürich: Theologischer Verlag 2023. ISBN: 978-3-290-18569-5. Laufzeit wegen Corona jetzt bis Juni 2025
Zwölf weitere Monate für RePliV! Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW hat unseren Antrag auf coronabedingte Verlängerung in vollem Umfang bewilligt. Das Gesamtprojekt wird jetzt nicht am 30. Juni 2024 enden, sondern bis zum 30. Juni 2025 laufen. Die zusätzliche Zeit für die einzelnen Promotionsvorhaben schwankt – je nach Umfang der durch die Pandemie hervorgerufenen Verzögerungen – zwischen null und zwölf Monaten. Dissertation der RePliR-Absolventin Martina Loth erschienen
Die alevitische Gemeinde Deutschlands (AABF) hat den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts inne, in zahlreichen Bundesländern gibt es einen alevitischen Religionsunterricht. Damit hat die AABF religionsrechtlich in Deutschland eine bessere Ausgangsposition erreicht als die sunnitische Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DİTİB).
Mit der Veröffentlichung von Martina Loth liegen inzwischen sieben Dissertationen von RePliR-Absolvent*innen gedruckt vor. Erschienen sind außerdem: David Rüschenschmidts „Zwischen Kirchturm und Minarett“, Susanne Stentenbach-Petzolds „Religion in der Altenpflege“, Anna Wiebke Klies „Zivilgesellschaftliche Performanz von religiösen und säkularen Migrantenselbstorgansiationen“, Natalie Powrozniks „Religion in Flüchtlingsunterkünften“, Linda E. Hennigs „Lebensführung im Spannungsfeld von Islam und Beruf“ sowie Heike Haarhoffs „Nafris, Normen, Nachrichten“. (Verlagstext/ha, 31.07.2023) Loth, Martina: Religiöse Identitätsbildung junger Alevit:innen und Sunnit:innen: Eine empirische Analyse im Spannungsfeld von Herkunftsmilieus und gesellschaftlichen Anpassungserwartungen (Veröffentlichungen der Sektion Religionssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie). Wiesbaden: Springer VS 2023. ISBN 978-3-658-41488-7 Online-Seminar mit Anna Kira Hippert am 12. Juli
Das Seminar findet am Dienstag, 12. Juli, von 18.30 bis 20.30 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit statt (nach Britischer Sommerzeit: 17.30 bis 19.30 Uhr). Interessierte können sich – gegen eine Spende in frei wählbarer Höhe – auf der Homepage von inform anmelden. Studierende, die kostenfrei teilnehmen möchten, sollten inform eine E-Mail (inform@kcl.ac.uk) schreiben.
Ziel des Seminars ist es, junge und etablierte Forscher*innen mit PraktikerI*innen und Personen, die Überlebenden von "spirituellem Missbrauch" helfen, zusammenbringen. Weitere behandelte Fragen lauten: Welche Rolle spielt das Visuelle für gegenwärtige religiöse Identifikationen und Praktiken? Und wie verhält sich die Bildsprache in virtuellen Foren zu körperlichen und materiellen Erfahrungen, Protesten, Aktivismus und Entscheidungen in der „realen Welt“? Inform ist ein Praxispartner des Forschunsgkolleg „RePliV“. Es handelt sich um eine unabhängige Bildungseinrichtung, die ihrer Homepage zufolge möglichst genaue, aktuelle und auf Fakten basierende Informationen über Minderheitenreligionen und bereitstellt. Nachtrag: Eine Mitschnitt der Veranstaltung ist auf Youtube zu sehen. RePliR-Absolvent David Rüschenschmidt hat Dissertation veröffentlicht
Die Geschichte des christlich-islamischen Dialogs ist Rüschenschmidt zufolge aber eine andere. Die von ihm untersuchten Initiativen thematisierten religiöse Differenzen und agierten in der Zivilgesellschaft als Wissensvermittler und Konfliktmediatoren.
Fünf weitere Dissertationen der RePliR-Absolvent*innen liegen ebenfalls schon gedruckt vor: Susanne Stentenbach-Petzolds „Religion in der Altenpflege“, Anna Wiebke Klies „Zivilgesellschaftliche Performanz von religiösen und säkularen Migrantenselbstorgansiationen“, Natalie Powrozniks „Religion in Flüchtlingsunterkünften“, Linda E. Hennigs „Lebensführung im Spannungsfeld von Islam und Beruf“ sowie Heike Haarhoffs „Nafris, Normen, Nachrichten“. Der Band „Zwischen Kirchturm und Minarett. Der christlich-islamische Dialog seit 1974“ ist in der Reihe des Centrums für Religion und Moderne erschienen. (Verlagstext/ha, 15. März 2022). Rüschenschmidt, David: Zwischen Kirchturm und Minarett. Der christlich-islamische Dialog seit 1973 (Religion und Moderne 25). Frankfurt/New York: Campus 2022. ISBN: 978-3593514987, Dissertation der RePliR-Absolventin Susanne Stentenbach-Petzold erschienen
Zusätzliche Informationen zum Buch "Religion in der Altenpflege" - unter anderen das Inhaltsverzeichnis - sind auf der Webseite des Verlages zu finden (Verlagstext/ha, 4. November 2021).
Stentenbach-Petzold, Susanne: Religion in der Altenpflege. Eine Studie in vier stationären Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen. Bielefeld: transcript 2021. ISBN: 978-3-8376-5800-2.
Das Buch trägt in theoretischer und empirischer Hinsicht zu einem besseren Verständnis der Eigenschaften und zivilgesellschaftlichen Verortung von religiösen und säkularen Migrantenselbstorganisationen bei. Klie betrachtet diese aus migrations-, religions- und organisationssoziologischen Perspektiven und ordnet sie in politische Felder und Diskurse ein. Die jeweiligen Positionen werden mit den Ergebnissen einer (nicht-repräsentativen) Befragung von Migrantenselbstorganisationen in neun Großstädten Nordrhein-Westfalens ins Verhältnis gesetzt.
Klie nimmt organisationsspezifische Merkmale, die Ausstattung mit Ressourcen und zivilgesellschaftliche Eigenschaften in den Blick, die wiederum Aktivitäten, Ziele, Selbstverständnisse, das Kooperationsspektrum sowie die Umweltbeziehungen der Organisationen umfassen. Insgesamt zeigen die Ergebnisse viele Gemeinsamkeiten zwischen religiösen und säkularen Organisationen, zugleich aber auch jeweils spezifische Binnen- und Außenverhältnisse. Zuvor sind bereits drei weitere Dissertationen des Forschungskollegs RePliR, dem Vorgängerprojekt von RePliV, erschienen: Natalie Powrozniks "Religion in Flüchtlingsunterkünften", Linda E. Hennigs "Lebensführung im Spannungsfeld von Islam und Beruf“ und Heike Haarhoffs "Nafris, Normen, Nachrichtenn" (Verlagstext/ha, 27. September 2021). Klie, Anna Wiebke: Zivilgesellschaftliche Performanz von religiösen und säkularen Migrantenselbstorganisationen. Eine Studie in Nordrhein-Westfalen.. Wiesbaden: Springer VS 2021. ISBN: 978-3-658-34297-5.
Mit der Aufnahme vieler Geflüchteter im Jahr 2015 haben sich, auch in Bezug auf Religion, in Deutschland neue gesellschaftliche Fragen ergeben. Um diesen nachzugehen, eignen sich Flüchtlingsunterkünfte als besondere Räume des Zusammenlebens sehr gut. Powroznik untersucht insbesondere, wie die Bewohner*innen und die Sozialarbeiter*innen in Nordrhein-Westfallen mit Phänomenen rund um Religion umgehen. Aus sozialanthropologischer Perspektive zeigt sie, wie vielfältig und unterschiedlich Religion in Erscheinung treten kann – und warum der erste Blick manchmal täuscht.
Insgesamt sind bisher schon drei Dissertationen des Forschungskollegs RePliR, dem Vorgängerprojekt von RePliV, veröffentlicht: Neben Natalie Powrozniks auch Linda E. Hennigs Studie „Lebensführung im Spannungsfeld von Islam und Beruf“ und Heike Haarhoffs „Nafris, Normen, Nachrichten“ (Verlagstext/ha, 2. August 2021). Powroznik, Natalie: Religion in Flüchtlingsunterkünften. Sozialanthropologische Perspektiven. Bielefeld: transcript 2020. Das Buch hat 276 Seiten. ISBN: 978-3-8376-5250-5. Religionsforschung und Religionspolitik sollten nach Ansicht der Bremer Religionswissenschaftlerin Prof. Dr. Gritt Klinkhammer Laiinnen und Laien stärker in den Blick nehmen. Der Fokus auf anerkannte Religionsgemeinschaften und ihren Beitrag zum Gemeinwohl sei „selbstredend wohlfahrtsstaatlich verständlich und politisch unterstützenswert“, aber zunehmend problematisch, sagte sie bei der Eröffnungsfeier des Forschungskollegs „Regionale Regulierung religiöser Pluralität im Vergleich“ (RePliV) am Abend des 8. Juli 2021. Es zeige sich, so Klinkhammer, „dass solche Bekenntnisse, die starke Gemeinschaften ausbilden, eher konservativ-fundamentalisierende, wenig demokratische Kräfte ausbilden“. Ihre Thesen können Sie hier in einer PDF-Datei ausführlich im Original nachlesen. Die Lebenswirklichkeit „religiöser Pluralitäten“ werde durch Religionsverbände nicht immer abgebildet, erklärte auch Sigrid Beer, religionspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im NRW-Landtag. Sie forderte eine beständige kritische Reflexion über Religion. „Die Pluralität der Gesellschaft wird oft festgestellt, aber es wird zu wenig getan, um sie aktiv zu gestalten.“ So müsse etwa die Vielfalt des Islams stärker wahrgenommen werden. Wandlungsbereitschaft sei auch bei den Kirchen und ihren Verbänden erforderlich, etwa mit Blick auf das kirchliche Arbeitsrecht. „Wenn man Pluralität gewährleisten will, dann muss man sie auch aushalten – das ist nicht immer einfach“, sagte Beer. Der Rechtsstaat habe einen Rahmen zu gewährleisten, etwa mit Blick auf die Rechte von Minderheiten, die Ablehnung von Gewalt, die Meinungsfreiheit und die Gleichbehandlung von Mann und Frau. Wissenschaftliche Studien sollten Grundlagen für die Debatten liefern. Ergebnisse wie die des Forschungskollegs seien ein wertvoller Beitrag auch für die Politik. Dr. Tagrid Yousef, Integrationsbeauftragte der Stadt Krefeld, betonte ebenfalls die Bedeutung des Blicks auf Individuen für das Verstehen religiöser Vielfalt. „Es sind Menschen, die interagieren, nicht religiöse Systeme.“ In der gemeinsamen Arena würden die Versatzstücke neuer und alter Überzeugungen immer wieder neu verhandelt. Die Vielfalt mache es leicht, Grenzen verschwimmen zu lassen. So entstünden „multiple Perspektiven“ und „hybride Identitäten“. Die religiöse Vielfalt sei „Herausforderung und Chance zugleich“. An Orten der Vielfalt entstehe tagtäglich Neues. Die Herausforderung bestehe deswegen darin, „Optionen zu managen“. Der Wissenschaft kommt Yousef zufolge eine unverzichtbare Rolle bei der Gestaltung der religiösen Vielfalt zu. Ihre Aufgabe sei es, genau hinzuschauen. Sie übersetze religiöse Muster in Kategorien, die für die Gesellschaft verständlich seien. Nachdrücklich sprach sich Yousef für mehr Verzahnung zwischen Wissenschaft und Praxis aus, etwa mit Blick auf Schulen, Gesundheit und Pflege. „Es gibt kein Projekt, das wir in Krefeld umsetzen, das nicht wissenschaftlich begleitet wird.“ Auch Tagrid Yousefs Beitrag finden Sie hier als PDF-Dabei. Klinkhammer, selbst in der Politikberatung aktiv, gab zu bedenken, dass sich Religionsforscherinnen und -forscher durch die Zusammenarbeit mit Politik und Religionsgemeinschaften in einen „machtdurchzogenen Raum“ begeben. Der Austausch mit Praktikerinnen und Praktikern sei notwendig, könne aber zu blinden Flecken führen. „Ich brauche auch Distanz“, betonte Klinkhammer in der Podiumsdiskussion, die an ihren Vortrag und die Kommentare von Beer und Yousef anknüpfte und von Christina-Maria Purkert, Redakteurin beim Westdeutschen Rundfunk, moderiert wurde. Beer betonte die Bedeutung von Grundlagenforschung, die auch „nicht erwartbare und nicht erwünschte“ Antworten liefern könne. „Es braucht eine klare Rollenverteilung zwischen Wissenschaft und Politik.“ Zu Beginn der Abendveranstaltung hatten der Leitende Ministerialrat Thorsten Menne vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Prof. Dr. Axel Schölmerich, Rektor der Ruhr-Universität Bochum und Prof. Dr. Johannes Wessels, Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Grußworte gesprochen. Sie hoben die Bedeutung des Themas „Religiöse Vielfalt“ hervor, würdigten die Erfolge des Vorgängerprojekts RePliR und sagten dem Projekt RePliV ihre Unterstützung zu. Auf dem Programm der Eröffnungsveranstaltung standen außerdem ein Rückblick auf die erste Projektphase RePliR sowie die Projektpräsentationen der gegenwärtigen Promovierenden. Begrüßt wurden die Gäste durch die beiden Sprecher des Kollegs, Prof. Dr. Volkhard Krech und Prof. Dr. Ulrich Willems, sowie die Sprecherinnen der Promovierenden, Anna Kira Hippert und Mareike Ritter. (ha., 12. Juli 2021) |