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Bericht zum Abendvortrag “Doing Common Things from Specific Places. Using Deweyan Pragmatism for Analysing Social Participation of European Muslims” mit Anne-Sophie Lamine

12/2/2018

 
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Wie sich die gesellschaftliche Teilhabe von Muslimen in Europa erforschen lässt, war die zentrale Frage des Abendvortrages vom 6. Februar 2018, der von Linda Hennig vom Forschungskolleg RePliR organisiert wurde. Prof. Dr. Dr. Anne-Sophie Lamine von der Universität Straßburg stellte hierzu Ihren pragmatistischen Forschungsansatz vor.

Die Soziologin stellte zunächst die Denkschule des amerikanischen Pragmatismus mit seinen Hauptvertretern Charles Sanders Peirce, William James, George Herbert Mead und John Dewey vor. Anschließend skizzierte sie ihren eigenen am Pragmatismus angelehnten Ansatz einer Sozio-Anthropologie des Glaubens, von Werten und Idealen sowie des Gemeinwohls, bei dem sie sich hauptsächlich auf John Dewey stützt. Dabei würden sie weniger die religionsbezogenen Schriften des äußerst schreibproduktiven Pragmatisten inspirieren, sondern vielmehr Schriften wie „Kunst als Erfahrung“ oder „The Public and its Problems“. Prof. Lamine machte in ihrem Vortrag deutlich, dass soziologisch-empirische Forschung durch den Bezug auf den pragmatistischen Klassiker an Erkenntnissen gewinnen kann.

In der gesellschaftlichen Wahrnehmung, aber auch in wissenschaftlichen Diskursen, so gab Prof. Lamine zu bedenken, würden die Handlungen von Akteuren mit einer von der Mehrheit abweichenden (religiösen oder ethischen) Identität häufig unter der Prämisse interpretiert werden, dass damit spezifische, d.h. aus der spezifischen Zugehörigkeit resultierende Interessen verfolgt werden. Entsprechend dem Prinzip „ideology implies action“ würden etwa Musliminnen, die an französischen Stränden einen Burkini tragen, nicht als Badegäste, so wie andere Strandbesucher auch, sondern als Vertreterinnen des politischen Islams wahrgenommen werden.

Dagegen würde sich mit pragmatistischen Ansätzen das gemeinwohlorientierte Handeln solcher Akteure analysieren lassen. Prof. Lamine beschrieb ihre am Pragmatismus angelehnte Methode, die sich an der Handlungspraxis orientiert, die Relevanz des Kontexts sowie die Temporalität von Handlung einbezieht und das Normative als etwas Soziales betrachtet. Die Forscherin stellte dazu ihre Untersuchung zum muslimischen Onlinemedium „Saphirnews“ vor, welches eben keine Plattform von einer Minderheit für eine Minderheit darstelle, sondern sich an professionsspezifischen, d.h. journalistischen, Standards orientiere und als Medium wie jedes andere, wenn auch von einem spezifischen Ort aus, mit der Berichterstattung einen Beitrag zum Allgemeinwohl leisten wolle. Neben dem Bereitstellen von Informationen bestünde das Anliegen der Journalist_innen auch darin, zu einer „Normalisierung“ von Diskursen über Muslime beizutragen.

Die Doktorand_innen des Forschungskollegs RePliR erhielten durch den Vortrag einige Impulse für ihre eigene Forschungsarbeit, in der sie immer wieder feststellen, dass in der öffentlichen Wahrnehmung der Einfluss der Religion auf das alltägliche Handeln bei Angehörigen von Minderheitenreligionen häufig überschätzt wird, ganz im Sinne des von der Referentin aufgezeigten Prinzips „ideology implies action“. Da sich die in den Forschungsprojekten untersuchten Gläubigen häufig zu Integrationserfordernissen oder zu Stigmatisierungen ins Verhältnis setzen müssen, wird der Blick auf den Glauben als umfassendes sozio-anthropologisches Phänomen, entsprech-end dem Ansatz von Prof. Lamine, häufig erschwert. Die von der Referentin charakter-isierten Erfahrungsdimensionen religiöser Praxis – das Streben nach Idealen, das Praktizieren von Selbst-Disziplin und die Erfahrung von Gemeinschaft – können daher den wissen-schaftlichen Blick auf Religiosität schärfen.

In der abschließenden Diskussion wurde aber auch deutlich wie unterschiedlich das Begriffsverständnis, etwa von Differenzierung und Entdifferenzierung, von der einen zur anderen Seite des Rheins sein kann.

Text: Linda Hennig
Foto: Sarah Jahn

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