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Bericht zur Konferenz „Migrantenselbstorganisationen und Engagement – Förderung von Teilhabe und ihre Barrieren“

28/10/2019

 
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Am 14. Oktober 2019 fand von 10 bis 17 Uhr im Glaspavillon der Universität Duisburg-Essen ein Austausch zwischen Wissenschaft, Politik, Fachpraxis und Migrantenselbstorganisationen (MSO) zur Bedeutung von deren Rollen und Bedarfen als zivilgesellschaftliche Akteure statt.  Die Veranstaltung wurde vom Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze) in Kooperation mit der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI) durchgeführt. Die RePliR-Doktorandin Anna Wiebke Klie war für die Konzeption der Veranstaltung verantwortlich und unterstützte bei ihrer Organisation.

Dem Programm entsprechend waren auch die einzelnen Beiträge thematisch sehr vielfältig. Durch die wissenschaftlichen Vorträge wurde in der Summe unterstrichen, dass die Pflege der Herkunftskultur sowie aufnahmelandbezogene, integrative Ausrichtungen in der Mehrzahl der MSO miteinander einhergehen und keine Ausschließungskriterien darstellen. Gleichwohl kritisierte der Journalist Eren Güvercin die Einflussnahme einer türkischen nationalistischen „Diaspora“-Politik, die bisherige Öffnungskurse in der muslimischen Verbändelandschaft unterminiere und innerhalb der Verbände für Interessenkonflikte und letztlich Abwendungen von jungen, sozial engagierten Menschen führe.

Konsens herrschte darüber, dass das in migrantischen Communities so wichtige informelle „stille“ Engagement, das viel „im Verborgenen“ stattfinde und daher empirisch schwer sichtbar zu machen sei, eine enorme Kraft darstelle. Inwieweit diese Ressource in aufnahmegesellschaftliche Strukturen, wie etwa der Gesundheitsversorgung, der Altenpflege oder der Betreuung demenziell Erkrankter, eingebunden werden könnte, blieb eine weitgehend unbeantwortete Frage. Als zentrale Herausforderungen wurden große Ängste, Schamgefühle, disparate kulturspezifische Umgangsformen mit Gesundheitsfragen sowie mangelhafte interkulturelle Öffnungsprozesse angeführt. Hier zeigt sich der weiterhin große Bedarf von Aufklärung sowie des Abbaus von Hemmschwellen.

Anhand der Wortbeiträge der aus der Politik eingeladenen Referent*innen wurde deutlich, dass hinsichtlich der Handhabung der finanziellen Förderung von MSO auf Landes- und Bundesebene unterschiedliche Logiken bestehen. Während in NRW jeder Verein mit MSO-Eigenschaften und integrativen Tätigkeiten – und damit auch MSO, die sich als Religionsgemeinschaften verstehen – gefördert werden können, verhält es sich auf Bundesebene anders. Hier wurden im Vergleich zwischen den Richtlinien von Bundesinnenministerium (BMI) bzw. dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und dem Bundesfamilienministerium unterschiedliche religionspolitische Haltungen deutlich. So sieht sich das BMI aufgrund der verfassungsmäßigen Trennung von Staat und Kirche lediglich dazu befugt, säkulare MSO zu fördern. Diesbezüglich zeigt sich das Bundesfamilienministerium hingegen offener und hat in den vergangenen Jahren u. a. auch DİTİB gefördert.

Viele Anwesende äußerten hinsichtlich der Nicht-Förderung religiöser MSO ihr Unverständnis, schließlich hätten viele religiöse MSO eine starke zivilgesellschaftliche Schlagseite, die Integrationsprozesse vorantreibe. Dieser Aspekt wurde auch auf der die Konferenz abschließenden Podiumsdiskussion nochmals aufgegriffen: Hier wurde auf die Existenz einer Schieflage verwiesen, da die beiden etablierten christlichen Kirchen bevorzugt würden. Die verfassungsmäßig vorgeschriebene Äquidistanz werde somit nicht eingelöst und eine Gleichstellung sei gerechtfertigt und anzustreben.

Insgesamt wurde im Rahmen der Veranstaltung deutlich, dass trotz eines anhaltenden Paradigmenwechsels und einer wohlwollenden Anerkennung der MSO seitens nicht-migrantischer Organisationen zukünftig noch mehr passieren müsse. Nach wie vor bestünden gegenseitige Vorbehalte und Verständigungsprobleme. Daher müsse verstärkt daran gearbeitet werden, sich näherzukommen und aufeinander zuzugehen. Die Mitwirkenden waren sich darüber einig, dass das Streben nach mehr Anerkennung und gegenseitigem Respekt eine Aufgabe aller beteiligten Akteure mit und ohne Zuwanderungshintergrund darstellt; zugleich wurde aber auch unterstrichen, dass es sich dabei um einen gesamtgesellschaftlich weiterhin aktiv voranzutreibenden Prozess handelt.

Text: Anna Wiebke Klie

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